„Jeder kann bei gleichem Licht über 100 Euro im Jahr sparen!“
Grünen-Vortrag im Stockers: LED-Licht spart Strom und Geld
Hallbergmoos – Obwohl 2012 die Börsen- und Industriestrompreise aufgrund des erhöhten Angebotes an Wind- und Sonnenstrom deutlich gesunken sind, so wurden die Strompreise für private Haushalte und das mittelständische Gewerbe zum Jahresanfang 2013 stark erhöht.
Dieser Ungerechtigkeit steht der private und gewerbliche Verbraucher fast völlig hilflos gegenüber. Das beste Mittel, und auch am schnellsten zu realisieren, ist das eigene Stromsparen. Zum Beispiel bei der Beleuchtung! Wie das jeder zu Hause völlig problemlos umsetzen kann, das zeigte Dipl.-Physiker Norbert Schertler in seinem Vortrag im „Stockers“ für die Grünen in Hallbergmoos.
Zwar machen die Kosten für Licht und Lampen in einem Privathaushalt nur maximal 10 Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauches aus. Doch bei Jahres-Stromkosten von rund 1500 Euro in einem Einfamilienhaus sind das 150 Euro im Jahr. Durch den konsequenten Einsatz von LED-Leuchten kann dieser Anteil um 80 Prozent reduziert werden (im angegeben Beispiel spart eine Familie so über 100 Euro im Jahr, ohne dass sie weniger Licht oder Komfort im Haus hätte!). Die höheren Anschaffungskosten der LED rechnen sich durch die enorme Stromersparnis schnell.
Physiker Norbert Schertler erläuterte in seinem kurzweiligen Vortrag zunächst das generelle Prinzip einer LED-Lampe im Vergleich zu Glübirne, Halogen- und Energiesparlampen und stellte danach die verschiedenen LED-Typen vor: mit weißem oder gelblichen Licht, Strahler oder breiter gestreut, ein- oder mehrfarbig, als Industrielampe, wasserdicht oder aufgewickelt auf ein Band ist dabei alles möglich. „Eine LED-Lampe – die es in allen üblichen Fassungen gibt! – hat bei gleich hellem Licht einen Stromverbrauch von nur einem Fünftel gegenüber einer Glühbirne. Mit einer 20 Watt LED habe ich also ein so helles Licht wie bei einer 80 Watt-Glühbirne. Die LED-Technologie ist folglich fünfmal so effizient wie die altbekannte Glühbirne oder Halogenleuchte. Energiesparlampen sind genauso sparsam, enthalten jedoch Giftstoffe, sind daher Sondermüll und es dauert relativ lange, bis sie mit voller Lichtstärke leuchten. LED leuchten sofort ganz hell, haben kein Gift und sind sehr sparsam!“, so Schertler.
LED-Leuchten gebe es inzwischen zu akzeptablen Preisen und in den unterschiedlichsten Formen. Glühlampen und Halogenstrahler können ohne Umbau direkt ausgetauscht werden. Die etwas höheren Anschaffungskosten für die LED machen sich meist schon nach kurzer Zeit bezahlt. „Ich warne vor Billigst-Angeboten, die oft noch mit falschen Versprechungen locken, eine 1 zu 10-Ersparnis gibt es nicht, sondern ein Verhältnis von 1 zu 5!“
Da oft die Meinung herrsche, LED-Leuchten seien viel zu teuer, legte Schertler großen Wert auf Beispiele zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit: Angesichts der Faustformel 1 Watt LED-Licht ersetzt 5 Watt Glühlampen- oder Halogenstrahler-Licht bei gleicher Helligkeit spart der Wechsel von einer 60 Watt Glühbirne zu einer 12 Watt LED-Leuchte fast 50 Watt Leistung ein. Bei 1000 Betriebsstunden pro Jahr oder 3 Stunden am Tag sind das rund 50 kWh und beim aktuellen Strompreis (28 Ct./kW) immerhin 14 € pro Jahr – bei einer einzigen Lampe! „Ich habe bei mir im Haushalt mal alle Lampen und Leuchten gezählt und bin auf über 100 gekommen – ich hab’s aber auch gerne überall hell. Bei den aktuell Anschaffungskosten für hochwertige Marken-LED von 2 € je Watt sind sie teurer als die Billig-Glühbirnen, doch das rechnet sich schnell!“
Keinen Illusionen dürfe man sich allerdings über die Herkunft der LED hingeben: „Egal ob hochwertiges Markenprodukt oder billiges No-Name: alle kommen aus China! Da können wir nichts ändern, aber wir können alle ohne jeglichen Komfortverlust deutlich Strom sparen damit“, so Schertler. Er hatte alle erhältlichen LED-Typen mitgebracht und angeschlossen, dementsprechend zahlreich waren die konkreten Nachfragen zu den Bereichen LED in der Garage, als Leselampe, im Arbeits- und Außenbereich oder zum Dimmen.