Unser Antrag, dass nachhaltiges Bauen in Hallbergmoos Standard werden soll, wurde in der gestrigen Gemeinderatssitzung leider abgelehnt. Wir drei Grünen waren die einzigen Pro-Stimmen. Den Einen war der Antrag zu „schwammig“ und ohne konkrete Maßnahmen, vielmehr sei auf die Vorgaben vom Bund zu warten (Die es ja hoffentlich bald gibt). Den Anderen enthielt der Antrag „ein viel zu enges Korsett an Vorgaben“, „Dinge, die man dem Häuslebauer nicht draufsetzen könne, weil sie das Bauen viel zu sehr verteuern. Wie dies jedoch angesichts der steigenden Kosten für Primärrohstoffe, angesichts der Betrachtung eines Lebenszyklus oder in der Kreislaufwirtschaft aussieht, fand auch kein Gehör. Vielmehr würde in Hallbergmoos sowieso schon nachhaltig gebaut, zudem „brauche man damit nicht in Hallbergmoos anzufangen“.
Schade, denn Hallbergmoos wäre in guter Gesellschaft gewesen mit unmittelbaren Nachbarn, die sich politisch klar positioniert haben: Haar, das sich zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gerade auch im Bausektor bekennt und dies auch per Beschluss manifestiert, Ismaning, das sich ein klimaneutrales Rathaus hinstellt, oder wie Moosburg, wo in den Amper-Auen erneuerbare Energien Pflicht sind. Dafür durch alle Fraktionen klare Ablehnung und statt sich die Frage zu stellen: Wie und in welcher Form können wir es an konkreten Projekten realisieren? Auch die Einbeziehung von auf Nachhaltigkeit spezialisierten Büros in der Planungsphase wird es nicht geben. Die Möglichkeit einen Erweiterungsbeschluss zu fassen wurde ebenfalls abgelehnt.
Uns geht es bei diesem Thema um die Frage: Wie gehen wir mit unserem Baugrund um? Wie bebauen wir ihn? Und wie lassen sich neben den städtebaulichen und technischen Fragen auch ökologische, ökonomische und soziale Aspekte einbauen? Es müssen abgesehen von Dachformen, Ziegelfarben oder Stellplätzen noch weitere nachhaltige Kriterien in die künftigen Bebauungspläne eingearbeitet werden! Egal ob die Kommune baut oder ein privater Investor. Nicht umsonst hat die Bundesregierung hier klare politische Ziele gesetzt – und auch übrigens das Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Wir haben uns die Arbeit aber nicht umsonst gemacht, auch wenn uns zugebenermaßen diese Art der Ablehnung und auch zum Teil die Wortwahl sehr nachdenklich macht. Für uns ist der Beschluss keinesfalls ein Schlussstrich sondern Ansporn, ein Appell weiter „dran“ zu bleiben und auch das Thema Nachhaltigkeit in der eigenen Hand zu halten.