Weil wir hier leben.

Wir leben in einem Landkreis der Vielfalt – die Holledau, das Ampertal und die Isar, der urbane Süden und die Stadt Freising, mit Menschen, fest verwurzelt oder frisch zugezogen. Es gilt, unsere Landschaften und Identitäten zu bewahren und gleichzeitig Raum zu schaffen für Neues.
Wir GRÜNE stehen für eine ökologische, soziale und regional verankerte Politik. Wir setzen uns ein für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, stärken den sozialen Zusammenhalt und sichern damit Lebensqualität.
Mehr Klimaschutz, umweltfreundliche Mobilität und weniger Müll gehören genauso dazu wie unser konsequentes Nein zur dritten Startbahn.
Wir setzen uns ein für bezahlbaren Wohnraum, lokale ärztliche Versorgung und Pflege sowie erstklassige Bildung. Wir wollen, dass alle Menschen an unserer Gesellschaft teilhaben können. Mit uns bleibt die wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt im Landkreis erhalten.
Die Nutzung digitaler Möglichkeiten treiben wir voran. Gemeinsam mit Ihnen finden wir gute Lösungen für vor Ort. Wir stehen für Anstand, Respekt und demokratische Werte und wenden uns entschieden gegen alle Formen von Hass und Hetze. Wir GRÜNE investieren mit Weitblickund gestalten die Zukunft.
Damit wir heute nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkel leben.

Dafür bitten wir Sie bei der Kommunalwahl am 15. März um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme: für unsere 70 Kandidatinnen und Kandidaten und für Robert Wäger als Ihren Landrat.

Claudia Bosse
Robert Wäger

 

Unser Wahlprogramm 2020

(auch als PDF-Datei hier zum Downloaden)

1. Voller Energie fürs Klima

Dafür stehen wir:

Die Klimakrise und ihre Folgen sind bei uns in Bayern längst angekommen. Dürre, Hitze, Starkregen und Extremwetterereignisse nehmen zu. Wir kämpfen für Klimaschutz und eine echte Energiewende bei uns im Landkreis Freising. Wir setzten uns dafür ein, dass der Landkreis seiner Verantwortung in diesem Bereich stärker nachkommt.
Die Gemeinden und der Landkreis müssen zusammen an einem Strang ziehen, um die ehrgeizigen Ziele einer umfassenden Energiewende zu schaffen. Wir GRÜNE wollen dabei den Landkreis als Vorbild in seinen eigenen Bauprojekten und Initiativen etablieren. Gleichzeitig soll der Landkreis als Koordinator Akteur*innen – Gemeinden, Unternehmen, Menschen -zusammenbringen und damit der Energiewende im Landkreis neuen Schwung verleihen.

Dafür wollen wir im Landkreis sorgen:

  1. Erstellung eines Gesamtkonzeptes zur Umsetzung der Energiewende im Landkreis
  2. Überprüfung aller landkreiseignen Gebäude und Unternehmen auf Möglichkeiten, Energie einzusparen und die Effizienz zu steigern
  3. Überprüfung aller landkreiseignen Gebäude und Parkplätze auf Potentiale, regenerative Energiequellen zu nutzen (z.B. Photovoltaik, Solarthermie u.a.)
  4. Ausweiten und Bekanntmachen der Aktivitäten der Arbeitsgruppen zur „Energiewende“ im Landratsamt
  5. Einrichtung einer Beratungsstelle zur Unterstützung von Kommunen zur Umsetzung der Energiewende

2. Arten- und Naturschutz wirkt

Dafür stehen wir:

Unsere heimischen Tier-und Pflanzenarten brauchen intakte Lebensräume. Doch unser Artenreichtum ist bedroht. Zunehmender Flächenverbrauch, industrialisierte Landwirtschaft und der Klimawandel sind Ursachen für den Verlust von Lebensräumen und das Artensterben –auch in Freising.
Wir GRÜNE wollen die Artenvielfalt landkreisweit erhalten. Wir wollen den Flächenverbrauch begrenzen,  die Lebensräume von lokalen Tier-und Pflanzenarten schützen und dazu Natur-und Landschaftsschutzgebiete weiterentwickeln und Biotope besser vernetzen. Wir sichern wertvolle und schützenswerte Flächen und stehen für den konsequenten Erhalt von regionalen Grünzügen und Schutzgebieten. Mit der Renaturierung der Isar wollen wir neue Lebensräume schaffen und den Hochwasserschutz verbessern.

Dafür wollen wir im Landkreis sorgen:

  1. Landschaft schützen, entwickeln und qualifizieren
  2. Natur- und Landschaftsschutzgebiete bewahren und ausweiten
  3. landkreiseigene Freiflächen naturnah gestalten z.B. mit Blühflächen
  4. Arten-und Biotopschutzprogramm des Landkreises fortschreiben
  5. naturnahe Erholungsräume und einen Nationalpark Isarauen schaffen

3. Weniger Müll

Dafür stehen wir:

Wir GRÜNE setzen uns für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen ein, denn sie bilden die Lebensgrundlage von uns allen. Vermeidung von Müll hat dafür für uns oberste Priorität und der Landkreis und seine Gemeinden haben dafür eine Vielzahl von Möglichkeiten, aktiv zu werden.
Wir unterstützen Initiativen, die den Verpackungsmüll reduzieren und werden darauf achten, dass die Kommunen selbst verpackungsarm einkaufen. Wir GRÜNE möchten, dass in allen Freisinger Städten und Gemeinden Recycling gut funktioniert. Deshalb setzen wir uns für Aufklärung und einfache Modelle der Mülltrennung ein.

Dafür wollen wir im Landkreis sorgen:

  1. bei Einkauf und Beschaffung durch den Landkreis Müll vermeiden
  2. Aktionstage an den Schulen im Landkreis zur Sensibilisierung und Aufklärung
  3. Start einer Aufklärungskampagne zu plastikarmem Leben, Müllvermeidung und Mülltrennung
  4. Belohnung über die Müllgebühren, wenn wenig Müll in der Tonne ist

4. Umweltfreundlich mobil

Dafür stehen wir:

Die Mobilität der Zukunft ist umwelt-und klimafreundlich, bezahlbar, intelligent, vernetzt und emissionsarm. Kurze Wege zum Einkaufen, zur Schule oder zum Sport sowie lebendige Treffpunkte in Dörfern und Städten steigern die Lebensqualität vor Ort und lassen Verkehr erst gar nicht entstehen.
Wir GRÜNE wollen Bahn und Bus, Fuß- und Radverkehr so attraktiv machen, dass sie schnelle, bequeme und effiziente Mobilitätsangebote für alle bieten. Der Umstieg auf Alternativen jenseits des Autos ist unser klares Ziel für mehr Sicherheit, eine gesunde Umweltund weniger Lärm. Dafür brauchen wir vor allem ein besseres und attraktiveres Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel, eine sichere und komfortable Infrastruktur für Fahrräder und Pedelecs, Carsharing-Angebote und eine gute Vernetzung aller Verkehrsmittel.
Emissionsfreie Mobilität wollen wir durch die Förderung der E-Mobilität in den Kommunen voranbringen, Ladeinfrastruktur ausbauen und schrittweise auf emissionsarme und emissionsfreie Busse umstellen. Die Chancen der Digitalisierung nutzen wir für eine effektive Verknüpfung der Verkehrsmittel, für aktuelle Informationen und einfachen Fahrkartenkauf.

Dafür wollen wir im Landkreis sorgen:

  1. „Landkreis der kurzen Wege“ mit lebendigen Ortsmitten
  2. Verdichtung des bestehenden Busnetzes mit flexiblen Angeboten, höherer Taktdichte und ausgeweiteten Fahrzeiten auch am Abend und am Wochenende
  3. Einrichtung von Expressbussen zur Verknüpfung zentraler Verkehrsknoten im Landkreis
  4. Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsmittel, Gestaltung von Mobilitätsstationen als attraktive Knotenpunkte mit Busbahnhof, Radabstellanlagen und Aufenthaltsqualität
  5. Mobilitäts-App für den Landkreis
  6. umfassender Radverkehrsplan im Landkreis mit Verbindungen zu den Nachbarlandkreisen

5. Keine 3. Startbahn

Dafür stehen wir:

Die Grenzen der Belastung des Landkreises durch den Flughafen sind längst erreicht. Lärm, zunehmende Nachtflüge, Stickoxide, Ultrafeinstaub und andere Schadstoffe beeinträchtigen unsere Lebensqualität bereits jetzt deutlich. Zudem trägt der Flugverkehr erheblich zum Klimawandel bei. Die geplante 3. Startbahn lehnen wir deshalb ab.
Wir fordern die endgültige Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses und damit den endgültigen Verzicht auf diese gigantische Naturzerstörung. Und: Es gibt keinen Bedarf für eine 3. Startbahn.

Dafür setzen wir uns ein:

  1. Keine 3. Startbahn am Flughafen München
  2. gegen den Ausbau des Flughafens mit flugbetriebsfremden Einrichtungen wie Einkaufszentren oder dem sogenannten Innovationspark „LabCampus“
  3. umfangreiches Monitoring von Schadstoffen und Ultrafeinstäuben, die durch den Flughafen entstehen
  4. Extra-Subventionen für Fluggesellschaften aufheben
  5. striktes Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr, welches auch eingehalten wird
  6. stärkeres Mitspracherecht von Flughafenbetroffenen

6. Alle gehören dazu

Dafür stehen wir:

Wir GRÜNE stehen für ein gutes, gleichberechtigtes Miteinander aller Menschen, für Liberalität, Toleranz und Weltoffenheit, damit Ausgrenzungen keine Chance haben. Jung und Alt, Frauen, Männer und Divers, Menschen mit Beeinträchtigungen, Alteingesessene und Zugezogene aller Nationalitäten und Hautfarben sollen selbst bestimmt zusammenleben.
Wir wollen einen sicheren, diskriminierungsfreien Landkreis und den Zusammenhalt der Menschen stärken. Nur aus einem Klima der gegenseitigen Wertschätzung, Achtung und Rücksichtnahme aller Menschen entsteht Chancengerechtigkeit. Dabei soll der Landkreis in Sachen Transparenz und Mitgestaltungs-möglichkeiten für die Bürger*innen richtungsweisend sein.
Alle gehören dazu und sollen an der Gesellschaft teilhaben können. Wir setzen in jedem Lebensalter auf Prävention, auf wohnortnahe, niederschwellige Unterstützungsangebote und Frühförderung.
Wir GRÜNE fordern eine garantiert dauerhafte Unterstützung sozialer Projekte und Initiativen und eine flächendeckende Barrierefreiheit in allen Einrichtungen des Landkreises. Selbstverständlich treten wir ein für die schnellstmögliche Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Dafür setzen wir uns konkret ein:

Von Mensch zu Mensch:

  1. Förderung und Ausbau von Frühförderung, Familienhilfe und Wohnberatung
  2. Beratungsangebote des Landkreises auch dezentral in den Ortschaften
  3. Regelmäßige Armutsberichte des Kreises, um vorrausschauend Hilfsangebote entwickeln und anbieten zu können
  4. Unterstützung von finanziell Schwächeren z.B. durch einen Sozialpass oder kostenfreies Mittagsessen in Schulen
  5. Unterstützung der Schuldnerberatung
  6. Mitgestaltungsangebote wie z.B. den Jugendkreistag oder den Kreisseniorenbeirat unterstützen, erweitern und vernetzen

Teilhabe gelingt im Miteinander:

  1. Masterplan Inklusion und Inklusionsberatung durch den Landkreis für Kommunen, Bauträger und Bauherrn
  2. Bestandsaufnahme der Barrierefreiheit landkreiseigener Gebäude und Einrichtungen
  3. Landkreisinformationen barrierefrei und in leichter Sprache auf Homepage und in Printprodukten

Heimat für alle

  1. Integrationskonzept für den Landkreis
  2. Beibehaltung und Unterstützung der Integrationsbeauftragten
  3. Dezentrale Unterbringung von Geflüchteten und Unterstützung der vor-Ort Helferkreise
  4. Stärkung von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen Rassismus und rechte Ideologien

7. Gesundes Leben

Dafür stehen wir:

Wir wollen, dass alle gesund leben können. Gesundheit ist unser höchstes Gut und eine intakte Umwelt wichtige Voraussetzung für gute Lebensqualität in unserem Landkreis. Wir Menschen brauchen von Lebensbeginn an eine hochwertige Gesundheitsversorgung, um gut ins Leben zu starten. Aber auch auf dem weiteren Lebensweg sind alle Menschen bei Krankheit, nach Unfällen, im Alter und im Sterben auf Hilfe und Pflege angewiesen.
Wir GRÜNEN stehen für eine qualitätsvolle, wohnortnahe Krankenhausversorgung durch unser Klinikum, ausgestattet für die Grundversorgung unserer Landkreisbewohner*innen, ergänzt durch moderne Medizintechnik. Diese ist wiederum vernetzt mit den ansässigen Ärzt*innen, den Pflegeheimen und Pflegediensten, um flächendeckend eine optimale Gesundheitsversorgung zu garantieren.
Wir stehen für die wohnortnahe Versorgung mit Haus-und Fachärzt*innen, Hebammen und Pflegediensten. 70% aller Menschen wünschen sich zu Hause gepflegt zu werden und dort auch zu sterben. Sehr wichtig sind deshalb genügend feste Kurzzeitpflegeplätze, denn gerade pflegende Angehörige brauchen Urlaub und Zeit zum Erholen.

Dafür setzen wir uns ein:

Für unsere Gesundheit und das Klinikum:

  1. Schnelle Umsetzung des Neubaus eines Personalwohnheims und bis dahin Hilfe durch den Landkreis bei der Wohnungssuche für neues Krankenhauspersonal
  2. Ausbau der Krankenpflegeschule durch Erweiterung mit einer einjährigen Krankenpflegehelferausbildung
  3. Genehmigung zur zeitnahen Errichtung der geplanten Kindertagesstätte auf dem Klinikgelände, mit flexiblen, dem Schichtdienst angepassten Öffnungszeiten
  4. Unterstützung beim weiteren Aufbau eines medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) durch das Klinikum und dadurch vermehrte Ansiedlung von Fachärzt*innen
  5. Weiterführung der Hebammensprechstunde zur Nachsorge
  6. Angebote und Beratung im Bereich der Gesundheitsprävention in Schulen
  7. Reduzierung gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen, wie z.B. Lärm oder Ultrafeinstaub

Für die Pflege:

  1. Ausbau der neutralen Pflegeberatung, mit täglicher Erreichbarkeit, aufsuchender Beratung und der Installation eines Notfalltelefons für Angehörige in einer Krisensituation
  2. Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts und der Ergebnisse aus den Arbeitskreisen der Gesundheitsregion Freising
  3. Vernetzung aller stationärer und ambulanter Pflegeangebote sowie der Tagespflege der verschiedenen Einrichtungen und Träger untereinander und mit dem Klinikum
  4. Anreize zur Schaffung von ausreichend Kurzzeitpflegeplätzen und deren Vermittlung für pflegende Angehörige
  5. Weiteren Ausbau der vernetzen Angebote für Demenzkranke und ihrer Angehörigen

8. Gute Schulen für alle

Dafür stehen wir:

Unsere Schulen sollen gute Lernorte sein und ein Lebensraum, der jedem Kind und Jugendlichen individuell gerecht wird. Orte für ein gutes Miteinander als wesentliche Voraussetzung für eine intakte und friedvolle Gesellschaft. Bildung entscheidet wesentlich über die Lebenschancen unserer Kinder.
Wir GRÜNE wollen Kinder und Jugendliche stark machen und ihnen einen optimalen Berufseintritt ermöglichen. Wir wollen Schulen, die jedes Kind entsprechend seiner Fähigkeiten fördern und fordern. Unsere Schulen sollen neben dem fachlichen Wissen und der Fähigkeit zur Kommunikation auch Kompetenzen im kreativen Denken, sozialem Miteinander und eigenständigem Handeln vermitteln.
Freizeitaktivitäten, Umwelterziehung und Bewegung sind ein wichtiger Bestandteil der Schule. Sie können vor allem in den Ganztagsschulen gefördert werden, so dass auch Freude und Spaß nicht zu kurz kommen und Freundschaften entstehen. Diese Erfahrungen prägen uns Menschen ein Leben lang Gemäß dem Motto „Jedes Kind wird mitgenommen“ hat der Landkreis vor allem auf Betreiben von uns GRÜNEN die Jugendsozialarbeit an unseren Schulen massiv erhöht.
Sie kann konkrete Probleme lösen und das Leben von Kindern und Jugendlichen positiv beeinflussen, weil sie direkt und unkompliziert im gewohnten Schulumfeld ansetzt.

Dafür wollen wir im Landkreis sorgen:

  1. gelungene Lebens-und Lernorte, den Ausbau unsererLandkreisschulen und eine zukunftsfähige, altersgemäße Ausstattung
  2. einen Schulentwicklungsplan für unseren Landkreis erstellen
  3. passende Rahmenbedingungen für eine Schule im digitalen Zeitalter –von den technischen Möglichkeiten bis hin zum pädagogischen Konzept
  4. .Jugendsozialarbeit an denSchulen weiter ausbauen, diese unterstützt soziale Kompetenz und Konfliktlösung vor Ort
  5. Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Beruf mit Praxisklassen und Berufsbegleitern unterstützen
  6. Rasche Umsetzung des Berufsschulzentrums in Freising, mit nachhaltigem Schulbau und in Vernetzung mit allen dort angesiedelten Schulen
  7. Sichere Schulwege zu Fuß und mit dem Rad sowie Optimierung des Schulbussystems in Zusammenarbeit mit den Kommunen

9. Bezahlbares Wohnen und Flächensparen

Dafür stehen wir:

Grund und Boden in unserem Landkreis ist endlich. Wir nutzen sie für Landwirtschaft, Wohnen, Gewerbe, Infrastruktur und Naherholung. Sie ist gleichzeitig Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wir wollen den ausufernden Flächenverbrauch auf ein verträgliches Maß zurückführen, so dass Stadt-und Ortskerne lebendig bleiben, unsere schöne Kulturlandschaft erhalten und trotzdem genug Raum für Wohnen und Gewerbe bleibt. Ein großer Spagat für jede Kommune, der durch die gegenwärtige Finanzierung von Kommunen über Grund-und Gewerbesteuer noch verstärkt wird.
Auch der Druck auf den Wohnungsmarkt in unserem Landkreis wird die nächsten Jahre nicht nachlassen. Jeder Mensch braucht aber eine angemessene und bezahlbare Wohnung.
Daher ist für uns GRÜNE der Wohnungsbau eine der zentralsten Fragen in unserem Landkreis. Angesichts dieser großen Herausforderung setzen wir uns für mehr geförderten Wohnungsbau in unserem Landkreis ein und für die Unterstützung der Kommunen durch den Landkreis ein. Durch interkommunale Zusammenarbeit, kluges Flächenmanagement, konsequente Nutzung von Bestandsimmobilien und innovative Ideen für neues Wohnen wollen wir gleichzeitig Wohnraum schaffen, den Flächenverbrauch reduzieren und das Landschaftsbild unseres Landkreises erhalten.

Dafür setzen wir uns konkret ein:

  1. Wenn der Landkreis baut: Intelligente Nutzung bestehender Gebäude und innovative flächensparende Neubauten, Verbreiterung von Kreisstraßen nur in sorgfältig abgewogenen Einzelfällen
  2. Einrichtung von einem Runden Tisch mit Kommunen und Landkreis, um den Spagat gemeinsam zu meistern
  3. Weiterentwicklung der landkreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft mit mehr finanziellen und personellen Mitteln und Erweiterung des Tätigkeitsfeldes um Koordination und Dienstleistung für die Kommunen, innovative Wohnbauprojekte und geförderten Wohnungsbau
  4. Bau von Personalwohnungen, besonders auch für Auszubildende

10. Wirtschaften. Regional und fair

Dafür stehen wir:

Regionale und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen sichern die Zukunft unseres Landkreises. Dafür brauchen wir einen gesunden Branchenmix jenseits von Monostrukturen. Wirtschaftsförderung muss sich an den Kriterien Ökologie, fairer Handel, Einhaltung sozialer Standards und Geschlechtergerechtigkeit orientieren.
Wir werden dafür die Vernetzung von Kommunen, Verwaltungen, Unternehmen, Landwirten und der Hochschule vorantreiben. Wir wollen Gründungen im Bereich grüner Technologien aktiv fördern. Unsere Landwirte produzieren hochwertige Lebensmittel. Zusammen mit ihnen wollen wir mehr Märkte für regionale und biologische Produkte erschließen. Einkaufen im Ortszentrum sichert dem Einzelhandel das finanzielle Auskommen und den Menschen Lebensqualität direkt vor Ort. Einkaufszentren an den Ortsrändern sind kontraproduktiv.
Wir GRÜNE stehen für lebendige Städte und Dörfer mit kurzen Wegen und attraktiven Treffpunkten.

Dafür wollen wir in unserem Landkreis sorgen:

  1. Bevorzugung regionaler Produkte beim Einkauf in landkreiseigenen Einrichtungen
  2. Umstellung der landkreiseigenen Küchen und Kantinen auf biologisch produzierte und regionale sowie fair gehandelte Nahrungsmittel
  3. Zertifizierung als „fair trade“ Landkreis
  4. Aufnahme der Kriterien Ökologie und sozialer Verantwortung bei landkreiseigenen Ausschreibungen
  5. Aufbau einer Plattform für Produkte aus dem Landkreis und ihren Verkaufsorten
  6. Ausschreibung eines Preises für universitäre Forschung zu nachhaltiger und profitabler Landwirtschaft
  7. Aktive Beratung der Kommunen für eine Stärkung der Ortsmitten und des Einzelhandel

11. Regionale Vielfalt und Zusammenarbeit

Dafür stehen wir:

Unser Landkreis Freising erstreckt sich vom Münchner Umland bis in die Holledau und hat zwei verschiedene Gesichter. Die Holledau und das Ampertal sind mit ihren kleineren Ortschaften durch Landschaft und Landwirtschaft geprägt, vor allem der südliche Landkreis mehr von seiner Nähe zur Stadt München mit dichterer Bebauung.
Wir GRÜNE möchten diese Vielfalt im Landkreis Freising erhalten und weiterentwickeln. Unser Landkreisentwicklungsprogramm ist für uns ein wichtiges Instrument dafür, das wir aktiv umsetzen wollen. Viele Probleme der Wachstumsregion München machen aber nicht an den Grenzen der Kommunen und Landkreise halt.
Wohnungsbau, Siedlungsentwicklung, Energieversorgung, Schulbedarfsplanung, Gewerbeansiedlungen brauchen gemeinsame Antworten. Deshalb wollen wir die Zusammenarbeit aller Landkreise in der Planungsregion München intensivieren und effektive Strukturen einführen.

Dafür setzen wir uns konkret ein:

  1. Umsetzung, Vermittlung und Weiterentwicklung des Landkreisentwicklungsprogramms Schaffen eines landkreisübergreifenden Regionalrates aus Mitgliedern der Kreistage als verlässliche und transparente Grundlage für Interessensausgleich zwischen Stadt und Land
  2. Aktive Mitarbeit des Landkreises bei regionalen Initiativen wie z.B. gemeinsamen Entwicklungskonzepten oder der internationale Bauausstellung (IBA)

12. Digitalisierung nutzen

Dafür stehen wir:

Wir wollen die Digitalisierung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis aktiv gestalten. Dazu bedarf es Wissen über aktuelle IT-Entwicklungen und Datenschutz in unseren kommunalen Verwaltungen.
Deshalb unterstützen wir GRÜNE die Erarbeitung von digitalen Leitbildern für den Landkreis und die Kommunen. Wir wollen Behördengänge erleichtern, Wartezeiten verkürzen und Bearbeitungsgebühren senken. Deswegen unterstützen wir den zügigen Auf- und Ausbau einer transparenten und bürgernahen digitalen Verwaltung.
Öffentliche Daten müssen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Digitalisierung kann nur nachhaltig, mit Augenmaß und zusammen mit den Bürgerinnenund Bürgern gelingen. Deswegen wollen wir die Digitalisierung schrittweise vorantreiben und nur an den Stellen, die einen Mehrwert haben. Zudem wollen wir analoge Angebote erhalten.

Dafür setzen wir uns konkret ein:

  1. Erstellung eines digitalen Leitbildesnach Vorbild des Landkreis Cham
  2. Einstieg in das digitale Landratsamt, damit Behördengänge auch digital erledigt werden können
  3. Papiersparendes Landratsamt
  4. Bildung und Aufklärung zum Umgang mit der digitalen Welt und zum Schutz der eigenen Daten für alle Altersgruppen
  5. Öffentliche Daten mit Hilfe einer Open Data Schnittstelle zur Verfügung stellen

13. Katastrophenschutz ernst nehmen

Dafür stehen wir:

Der voranschreitende Klimawandel führt zur Zunahme von Extremwettereignissen (Starkregen, Hochwasser, Sturm, Hagel). Die Folgen haben wir bereits in den vergangenen sechs Jahren deutlich gespürt. Deswegen muss der Landkreis Freising seine Bemühungen im Katastrophenschutz erhöhen, indem er Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und alle anderen Rettungsdienste stärker unterstützt.
Diese Unterstützung muss sowohl über die Anerkennung der Leistung der ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger passieren als auch über verbesserte Ausbildungsbedingungen und stärkere finanzielle Ausstattung regionalen Gruppen.

Dafür setzen wir uns konkret ein:

  1. Würdigung und frühere Anerkennung von Mitgliedschaft in Feuerwehr, Technischem Hilfswerkund anderen Rettungsdiensten
  2. Unterstützung bei der Nachwuchsförderung
  3. Organisationen turnusmäßig in landkreiseigenen Informationen vorstellen
  4. Firmen ehren, die Mitarbeiter*innen für diese Ehrenämter freistellen und landkreiseigenes Personal unterstützen, diese Ehrenämter wahrzunehmen