Ein Beitrag von Erwin Grießer.
Der Bürgerverein Freising setzte gestern gemeinsam mit dem Bund Naturschutz ein starkes Zeichen, indem sie eine Messkampagne auf dem Grundstück des Bund Naturschutz starteten – nur etwa 600 m entfernt von der offiziellen Messstelle LHY7 des Flughafens.
Die jahrelangen Messungen des Bürgervereins Freising zeigen deutlich: Der Flughafen ist der Hotspot für die Emission von ultrafeinen Partikeln in unserer Region. Trotz zahlreicher Anfragen, auch auf dem Flughafengelände diese Emissionen zu erfassen, wurden alle Bemühungen vom Flughafenbetreiber abgelehnt. Studien an anderen Flughäfen zeigen ebenfalls stark erhöhte UFP-Werte in der Umgebung, aber bisher gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Gesundheitsrisiken zu minimieren. Damit bleiben nicht nur die Passagiere, sondern auch alle am Flughafen Beschäftigten, die Kinder des Airport Hopsers und die Anwohnergemeinden weiterhin den gesundheitsgefährdenden Belastungen ausgeliefert.
Der Zwischenbericht des Bayerischen Umweltministeriums zum Forschungsprojekt Ultrafeinstaub im Jahr 2023 zeigt, dass an 102 Tagen (28%) des Jahres 2022 der Tagesmittelwert der Ultrafeinstaubkonzentration in Freising an der Stadtgärtnerei über 10.000 Partikeln pro Kubikzentimeter lag. In Attaching wurde dieser Bereich sogar an einer Messstelle an mehr als 60% der Zeit überschritten. Die Belastung mit UFP variiert je nach Ort sehr stark und in Hallbergmoos ist sie im Vergleich zur Landluft deutlich erhöht. Die durchschnittliche UFP-Belastung von 7.000–10.000 p/cm3 entspricht der in einer Stadt. Wenn der Wind vom Flughafen kommt (ca. 15-20%), schießen die UFP-Werte in Hallbergmoos dramatisch in die Höhe, mit Spitzenwerten von mehr als 100.000 p/cm3. Als Referenz sei daran erinnert: Frische Luft hat etwa 2500 Partikel pro cm3. Es ist höchste Zeit, diesen besorgniserregenden Zustand zu ändern und die Gesundheit der Gemeinschaft zu schützen.
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