„Nichts ist so fremd und finster wie der Hieb, der jeden fällt”.
Ernst Blochs Satz war das erste, was mir einfiel, als ich nach Haralds plötzlichen Tod die Nachricht erhielt. Telefonisch, am Schreibtisch sitzend, gerade mitten in der Arbeit. Ein Hieb einfach so, ohne Ankündigung, ohne bange Erwartung, ohne die manchmal grauenhafte, aber doch das Erlöschen ankündigende Zeit des Sterbens.
Wie auch, wenn man vor wenigen Tagen noch miteinander gesprochen, telefoniert oder online konferiert hat? Für die Zurückbleibenden, vor allem die mit ihm im Leben enger Verbundenen, ist dies wahrlich ein fremder und finsterer Hieb. Es macht es nicht leichter, dass dieser Hieb jeden fällt, dass mit der Geburt das Sterben beginnt.
Philosophische und theologische Wahrheiten zählen im Angesicht des endgültigen Abschieds nur wenig. Denn mit dem Tod stimmt das Leben nicht mehr, es dominiert Trauer und Leid.
Durch Haralds Tod ist in der kommunalpolitischen Arbeit in der Gemeinde eine Lücke entstanden, die auf absehbare Zeit kaum zu schließen sein wird. Politische Auseinandersetzungen, von denen wir durchaus einige führten, rücken ab in ein unwichtiges Grau. Sie verlieren jegliche Schärfe zugunsten von Nachdenklichkeit oder Sprachlosigkeit. Auch wenn sich unsere Wege privat wenig berührten, so bestand dennoch über all die Jahre, in denen wir uns gemeinsam um die Geschicke unserer Kommune bemühten und der unterschiedlichen Herangehensweisen zum Trotz, eine unausgesprochene persönlich-nahe Beziehung, die unseren Kontakten etwas nachbarlich-Freundliches verlieh.
„Im Gedenken an Harald”, das geht nur schwer von der Hand oder über die Lippen, weil wir Mühe haben, an die Endgültigkeit des Abschiedes zu glauben.
Wir verabschieden uns von Harald in einer herzlichen, wegefreundschaftlichen Verbundenheit. Seiner Familie und seinen Freunden sprechen wir unser aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme aus.