Ein Aufruf von Erwin Grießer.
Die Unsicherheit über das neuartige Coronavirus bricht gewohntes Verhalten und fordert uns alle. Jeder muss seinen Beitrag leisten, es gilt zusammenzustehen. Wer jetzt noch ohne triftigen Grund unter Menschen ist, schadet allen. Und von diesen Leuten gibt es, wie Corona Partys zeigen, noch immer viel zu viele.
Mit jedem Tag verschieben sich die Maßstäbe dafür, was getan werden muss. Viele von uns haben vor wenigen Tagen manche Maßnahme vielleicht als alarmistisch oder übertrieben empfunden, finden diese heute notwendig und morgen vielleicht schon zu zögerlich. Was uns allen gerade widerfährt gab es so noch nie. Harte Einschnitte, mit den daraus resultierenden Problemen für alle. Besonders für jene, die nicht die Möglichkeit haben von zuhause aus zu arbeiten, die jetzt kein Geld mehr verdienen, die pleitegehen, die allein sind oder krank oder die nicht wissen, wo sie Essen herbekommen sollen, weil die Tafeln schließen. Deshalb ist Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung notwendig.
Wir appellieren an die Jungen und Gesunden, sich um die älteren und Hilfe bedürftigen Mitbürger zu kümmern. Gerade die Älteren sind die größte Risikogruppe, die den Kontakt zu anderen weitestgehend vermeiden und zuhause bleiben sollen. Wenn sie das nicht tun, bezahlen sie es im schlimmsten Fall mit ihrem Leben. Jeder kennt sicherlich in seiner Nachbarschaft ältere Personen, die jetzt unsere Hilfe und Unterstützung brauchen. Die aktuell angebotenen Maßnahmen, wie etwa der Nachbarschaftshilfe, laufen auf hohen Touren an, aber es gibt auch die Möglichkeit, sofort zu helfen, um eine Gefährdung einzudämmen. Soweit es noch keine Infektion gibt, werden die Hilfebedürftigen bei solch einer Unterstützung auch nicht erkranken und benötigen auch keine Corona-bedingte medizinische oder intensivmedizinische Versorgung. Vielleicht ist es mit einer selbstauferlegten „selektiven Ausgangssperre“ für Ältere möglich. Diese nachbarschaftliche Maßnahme greift sofort und hilft unmittelbar, eine totale Ausgangssperre zu verhindern. Das wäre nämlich so ziemlich das allerschlimmste, was wir uns – auch aus wirtschaftlicher Sicht für die kleinen und mittleren Geschäfte, Dienstleister und Handwerker vorstellen können.
Eine weitere Bitte ist, den lokalen Einzelhandel und die Gastronomie so gut wie möglich zu unterstützen. Auch diese dürfen wir nicht vergessen. Es herrschen berechtigte Existenzängste und der Staat hilft hier leider nicht in angebrachtem Maße und der notwendigen Geschwindigkeit. Auch hier herrscht krankheitsbedingter Personalmangel!! Seid solidarisch und verzichtet so gut es geht auf Online-Käufe und unterstützt unsere Hallbergmooser und Goldacher Geschäftsleute, sie haben es verdient. Auch bei unseren Geschäften kann man telefonisch oder online bestellen und bekommt seine Waren geliefert!
In Zeiten wie dieser zeigt sich, wie wertvoll und wichtig Gemeinschaft ist. Werdet aktiv, geht in die Nachbarschaft, klingelt und bietet den Älteren Eure Hilfe an. Egal ob es darum geht mit dem Hund Gassi zu gehen, Einkäufe zu tätigen oder sonstige Besorgungen zu machen.