Wir Grünen aus Hallbergmoos hatten unsere Jahreshauptversammlung mit dem Weltfrauentag am 08.03. verknüpft. Aus München war dazu die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Claudia Stamm zum Alten Wirt nach Goldach gekommen. Stamm sprach in ihrem kurzem Referat und der anschließenden Diskussion darüber, dass nur in einer funktionierende Demokratie die Gleichstellung der Geschlechter verwirklicht werden kann. Sie bedauerte sehr, dass in den letzten zwei Jahren Stimmen populär wurden, die hier einen Rückfall in längst vergessen geglaubte Rollenbilder propagieren. Das ein Mann US-Präsident wird, der Frauen offen diffamiert und sexistisch beleidigt, ist ihr unverständlich.
Aber auch in Deutschland zeigt die unterschiedliche Bezahlung von Frauen (in Bayern verdient eine Frau
im Durchschnitt 25% weniger als ein männlicher Kollege), dass es noch sehr viel zu tun gibt. Sie fordert ein Gesetz, dass alle politische Listen für Wahlen geschlechtergerecht besetzt werden müssen. Ihre eigene Partei hat dies schon immer in ihrer Satzung verankert. Ein großes Anliegen ist ihr auch, dass Frauenhäuser in Bayern besser finanziell ausgestattet werden. Es kann nicht sein, dass Frauen mit ihren Kinder, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen, keine sichere Aufnahme finden.
Als weitere Programmpunkt stellte sich Kerstin Schnapp aus Pfaffenhofen vor. Sie ist die neue Kandidatin der Grünen im Wahlkreis Freising-Paffenhofen für die Bundestagswahl im Herbst. Schnapp griff den amtierenden Wahlkreisabgeordneten scharf an. Man sehe ihn im Wahlkreis freundlich lächelnd herumreisen, aus Berlin hört man von ihm aber gar nichts. Weder das Thema 3. Startbahn noch die Belastung der Kommunen durch die eigentlich staatliche Aufgabe der Bewältigung der Flüchtlingsbetreuung werden vom ihm offensiv angesprochen und vertreten. Dies und der längst stattgefundene Verkehrsinfarkt in der Region sind mit die wichtigsten Themen die Schnapp aufgreifen und Lösungen umsetzten will.
Als dritter Redner griff der Kreis- und Bezirksrat Johannes Becher das Thema Jugendpolitik auf. Die Grünen fordern schon seit langem ein Herabsetzen des Wahlalters auf 16 Jahre. Dazu gehöre auch eine unabhängige politische Bildung in den Schulen. Unsere Demokratie muss sich in dieser Welt verteidigen können und dazu gehört, dass die Jugend an das Thema herangeführt wird und den jungen Menschen gezeigt wird, dass man etwas erreichen kann wenn man sich engagiert.
Ein weiteres Thema von Becher als Bezirksrat ist das Bienensterben. Dazu wurde im Bezirkstag, nachdem sich die Staatsregierung mit dem Thema nicht beschäftigen will, ein Siegel bienenfreundliche Kommune auf die Tagesordnung genommen. Sabina Brosch erklärte daraufhin, dass die Ortsgrünen im Kontakt mit einem Imker stehen und demnächst Massnahmen in dieser Richtung in den Gemeinderat einbringen und umsetzten wollen. Es gebe auch in Hallbergmoos und Goldach noch viele Bereiche, die bienenfreundlich gestaltet werden könnten.
Zu guter Letzt führten dann die anwesenden 4 Mitglieder der Partei ihre Wahl für einen neuen Vorstand durch. Als Führungstrio wurden Sabina Brosch, Robert Wäger und als Kassier Frank Röckemann mit sozialistischen 100% bestätigt. Brosch und Wäger sprachen davon, dass die erfolgreiche Gemeinderatsarbeit sich leider nicht in den Mitgliedszahlen der Ortsgruppierung widerspiegeln und ein Schwerpunkt der nächsten Jahre sein wird, dies zu ändern. Dazu will die Partei in den nächsten Monaten auch wieder aktiver auftreten. Beginnen soll dies mit einer Veranstaltung zum Thema Palliativ Care Anfang April.